Werden beim traditionellen Hosting mehr Ressourcen benötigt, müssen Service Provider möglicherweise in Hardware im on-premise Rechenzentrum investieren, was umgehend zu zusätzlichen Kosten für Raum, Strom, Kühlung, Personal, Management und Überwachung usw. führt. Müssen die Ressourcen dann wieder reduziert werden, sind immer noch die Kosten für die Erhaltung der Hardware zu zahlen, auch wenn diese nicht benutzt wird. Dies beinhaltet immer ein Geschäftsrisiko, wenn diese Kosten nicht auf verschiedene Endkunden aufgeteilt werden können oder wenn die zusätzliche Hardware meistens nicht genutzt wird.
Das zweite Szenario umfasst die Skalierbarkeit in der Cloud, wie z. B. Microsoft Azure. Die Skalierbarkeit in Azure ist ein Kinderspiel im Vergleich zum traditionellen Hosting, da Skalierbarkeit und Softwareumgebung eng miteinander verknüpft sind, ohne dass neue Investitionen erforderlich sind. Daher ist es eine sehr nützliche Funktionalität für Service Provider, sowohl aus Sicht der Bereitstellung – dank Skalierbarkeit durch programmatische Kontrollen anstatt über Hardwarekonfigurationen – als auch aus Kostensicht. Dadurch können sie Geschäftsrisiken minimieren und die Anforderungen ihrer Endkunden in Bezug auf Flexibilität und Effizienz erfüllen.
Aus Kostensicht gibt es zwei wesentliche Gründe, warum die Skalierbarkeit in Azure gegenüber einer on-premise Softwareumgebung im Vorteil ist. Erstens erfordert die Skalierung in Azure im Gegensatz zur on-premise Softwareumgebung keine Vorabinvestitionen in Hardware. Zweitens zahlen Benutzer, da die Cloud über ein Pay-per-Use-Preismodell verfügt, nur für die Ressourcen, die sie tatsächlich nutzen. Die Kosten für die Eigentümerschaft ungenutzter Ressourcen fallen weg, wodurch das Geschäftsrisiko für Vorabinvestitionen erheblich reduziert wird. Aus Sicht der Bereitstellung ist es wichtig zu erkennen, dass Skalierbarkeit eine Hauptfunktion der Azure Cloud ist. In den meisten Fällen werden nur programmatische Kontrollen oder vorkonfigurierte VM-Skalierungssätze für die Skalierung benötigt.
Die Azure-Cloud bietet zwei Arten der Skalierung: Skalierung nach außen oder innen, auch horizontale Skalierung genannt, und Skalierung nach oben oder unten, auch vertikale Skalierung genannt.
Mit Windows Virtual Desktop – dem neuen Microsoft Azure Service, der speziell für die virtuelle Desktop-Infrastruktur und das Remote Desktop Session Host Management entwickelt wurde – hat Microsoft zudem den Lastenausgleich als gebrauchsfertige Option und als neue Art der Skalierung eingeführt. Zu Beginn war der Lastenausgleich vorrangig auf die Breite ausgerichtet. Benutzer wurden horizontal von Host 1 bis Host 2, 3 und dann zurück zu 1 verteilt, wodurch die Last zwischen virtuellen Maschinen aufgeteilt wurde. Nun gibt es auch die Möglichkeit eines vorrangig auf die Tiefe ausgerichteten Lastenausgleich, d. h., dass Host 1 zuerst gefüllt wird, bevor Benutzer an Host 2 weitergeleitet werden.
Skalierbarkeit und Lastenausgleich in Azure sind ein wichtiger Faktor für Service Provider, damit sie auf sowohl absehbare als auch unvorhersehbare Änderungen bei ihren Endkunden in Bezug auf Remote-Arbeit, Wachstum, saisonale Einflüsse, neue oder eingestellte Projekte oder Dienstleistungen und mehr reagieren können. Neben der Skalierbarkeit ist Automatisierung eine der Hauptfunktionen von Azure, jedoch ohne sich Gedanken über manuelle Konfiguration, Ausfallzeiten oder Sicherheitsrisiken machen zu müssen, wie dies im on-premise Rechenzentrum der Fall ist. Einfache Automatisierungsregeln und -skripte erleichtern die jeweils erforderliche Aktivierung oder Deaktivierung von Skalierungsprozeduren.