Article Verpassen Sie nicht den Anschluss: Wie Windows Virtual Desktop den DaaS-Markt verändert
Von Jurjen Uijttenboogaart / 1 Jul 2020 / Themen: Cloud Geräte
Von Jurjen Uijttenboogaart / 1 Jul 2020 / Themen: Cloud Geräte
Windows Virtual Desktop (WVD) ist der neue Desktop-Service von Microsoft. Ein Service, der den DaaS-Markt umkrempeln wird. Und jetzt schon für erste Veränderungen sorgt. In diesem Artikel werde ich erklären, was das für Service Provider bedeutet.
Virtuelle Desktops und Anwendungen ohne viele Umstände
Windows Virtual Desktop ist der umfassende Virtualisierungsservice von Microsoft für Desktops und Anwendungen, der vollständig in Azure ausgeführt wird und seit einigen Monaten frei verfügbar ist. Auch wenn der Name nur auf Desktops schließen lässt, ist Windows Virtual Desktop viel mehr als das: Es ist eine revolutionäre Plattform zur schnellen Bereitstellung virtueller Desktops und Anwendungen für die Fernarbeit. Für Service Provider wird dadurch die Komplexität und Abstraktion rund um die Infrastruktur im privaten Rechenzentrum beseitigt. Durch WVD übernimmt Microsoft die gesamte Arbeit im Zusammenhang mit Hardware, Konnektivität, Virtualisierung, Leistung, Anwendungen und Wartung. Gleichzeitig übernimmt IaaS von Azure die Rechenarbeit für WVD und bietet somit die gleichen Vorteile. Das nachfolgende Bild veranschaulicht diesen Wechsel zu einer SaaS-Lösung und integriert zudem WVD, das noch eine „Platform as a Service“ ist, sich aber letztendlich – genau wie Office 365 – auch zu einer SaaS entwickeln wird.
Quelle: Microsoft
Einzigartiges Multi-Session-Benutzererlebnis
Was Windows Virtual Desktop zu einem revolutionären Tool für Serviceanbieter macht, ist, dass Microsoft mehrere Sitzungen eines Betriebssystems für Endbenutzer bietet, die zugleich ein einzigartiges Benutzererlebnis versprechen. Bisher konnte man nur RDS mit Windows Server anbieten, wobei zum Beispiel bei der Integration in Office 365 Komplikationen auftreten konnten. Wenn Service Provider für ein besseres Benutzererlebnis eine vollständige VDI in einer individuellen, virtualisierten Windows-Softwareumgebung bereitstellen wollten, waren dazu beträchtliche Ressourcen erforderlich. Dank Windows 10 Multi-User-Sitzungen löst WVD dieses Dilemma. Da es in Azure integriert ist, bietet dieses Paket aktuell das reibungsloseste Erlebnis mit Windows 10 in Azure.
Verschiebung des Schwerpunkts vom Rechenzentrum hin zum Kunden
Mit der Einführung von WVD verwandelt sich der DaaS-Markt zu einem Plattform-Service, wobei die gesamte Infrastruktur auf Microsoft übertragen wird und die Virtualisierung von Multi-Sessions besser denn je funktioniert. Dies eröffnet dahingehend neue Perspektiven für Service Provider, wie sie ihren Kunden die IT bereitstellen können. Es geht nicht mehr darum, was der Kunde innerhalb der bestehenden Infrastruktur benötigt, sondern was von all den Möglichkeiten, die WVD und Azure bieten, am besten für den Kunden geeignet ist. Der Schwerpunkt verlagert sich weg vom Rechenzentrum und hin zum Geschäftsszenario des Kunden.
“Wer immer das tut, was er bisher getan hat, wird auch immer zu denselben Ergebnissen kommen wie bisher”
Albert Einstein
Welche Vorteile ergeben sich für Service Provider?
Ich glaube, dass Windows Virtual Desktop eine Reihe von wirklich attraktiven Vorteilen für Service Provider bereithält. Erstens ist da der Kostenvorteil. WVD lässt sich viel günstiger anbieten, da das Management, die Erweiterung und die Abschreibung der Infrastruktur vollständig wegfallen. Außerdem erhalten Service Provider mit einer Plattform wie Azure die Elastizität und Flexibilität, die am heutigen Markt gefordert sind. Und natürlich ist die Optimierung von WVD für Office 365 ein großer Vorteil – nicht nur für den Endbenutzer, sondern auch für den Service Provider, der dies bereitstellen kann.
Und wie steht es mit kleineren Service Providern? Auch sie sind mit WVD auf einem zunehmend gesättigten und standardisierten Markt wettbewerbsfähiger. Für sie eröffnen sich neue Möglichkeiten, Kunden Mehrwert zu bieten, ohne dass umfangreiche Investitionen in Hardware und eine Erweiterung ihrer aktuellen Hosting- und Verfügbarkeitsservices durch neue oder zusätzliche Zusammenarbeit oder Produktivitätslösungen erforderlich sind.
Kein Druck …
Für einige Service Provider ist es jedoch ein Nachteil, dass sie nicht mehr selbst für die Infrastruktur verantwortlich sind. Ihre eigene effiziente Arbeitsweise wird von einem Drittanbieter übernommen, was sich wie ein Kontrollverlust anfühlt. Sobald Service Provider sich mit der Cloud besser vertraut machen und ihre Denkweise darauf ausrichten, werden sie die Vorteile der Skalierbarkeit und des Fachwissens von Microsoft für ihre eigenen Lösungen zu schätzen wissen.
… aber verpassen Sie nicht den Anschluss
Ich verstehe, dass einige Service Provider lieber abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, und sich in Richtung Cloud gedrängt fühlen. Sie haben umfassend in Hardware und Software investiert und seit Jahrzehnten mit ihrem eigenen Rechenzentrum gearbeitet. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zur Cloud zu wechseln? Der richtige Zeitpunkt ist für jeden Service Provider ein anderer. In diesem Artikel möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass Service Provider in jedem Fall berücksichtigen müssen, dass sich der Markt verändert. Nicht erst in Zukunft, sondern bereits jetzt. Erfahren Sie, was die Cloud für Sie leisten kann, und verpassen Sie nicht den Anschluss, nur weil Sie denken, dass Sie die Cloud mit Ihrem eigenen Rechenzentrum schlagen können.
Desktop als Bedarfsartikel
Windows Virtual Desktop verändert jetzt schon den DaaS-Markt. Die große Veränderung bezieht sich dabei nicht auf die Technologie, sondern auf die Preisgestaltung und den Komfort. In einigen Jahren wird der Desktop zum beliebigen Bedarfsartikel wie heute schon Office 365 (jetzt Microsoft 365) . Das eröffnet für Service Provider neue Möglichkeiten, ihre Kunden zu bedienen.
Ich weiß von Service Providern, dass sie 70 bis 90 % ihrer Zeit und Ausgaben auf das Management der Infrastruktur aufwenden. Aber ist es wirklich wünschenswert, die IT-Abteilung ausschließlich mit der Wartung der Hardware zu beauftragen? Oder sollte sie nicht eher Neues ausprobieren, Innovationen zu schaffen und Verbesserungen erzielen? Für die meisten von uns schlägt das IT-Herz für Fortschritt und Weiterentwicklung. Und genau das bieten Windows Virtual Desktop und Azure wie niemand sonst.
Jurjen Uijttenboogaart
Spezialist für den Vertrieb von Lösungen – Azure, Insight
Insight in Zusammenarbeit mit Microsoft, Windows Virtual Desktop, Private Preview v2.0, verfügbar ab dem 29. April 2020